Ein grünes Stadtbild ist mehr als nur eine ästhetische Bereicherung – es ist ein Beitrag zum Umweltschutz und zur Schaffung von Green Jobs.
Das Streben nach einer nachhaltigen und grünen Umwelt hat in den letzten Jahren nicht nur Parks und Gärten erfasst, sondern auch die Fassaden und Dächer von Gebäuden. Laut dem Green-Market-Report des Innovationslabors "Grün statt Grau" werden in Österreich jährlich etwa 40.000 Quadratmeter Fassaden neu begrünt, während grüne Dächer zusätzlich eine Fläche von rund einer Million Quadratmetern jährlich hinzugewinnen – das entspricht etwa 14 Fußballfeldern.
Innovation in der Gebäudebegrünung
Das Innovationslabor "Grün statt Grau" trägt maßgeblich dazu bei, dass unsere Städte grüner werden. Gegründet im Jahr 2017 und unterstützt vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, hat das Labor nicht nur das Bewusstsein für Gebäudebegrünung geschärft, sondern auch dazu beigetragen, dass Österreich europaweit als Vorreiter in Sachen Fassadenbegrünungsnorm gilt.
Susanne Formanek, Geschäftsführerin bei "Grün statt Grau", betont die Vielseitigkeit der Bauwerksbegrünung: "Sie dient nicht nur als Schutz für Gebäude, sondern bringt vielfältige Vorteile – etwa durch natürliche Kühlung und das Binden von Schadstoffen in der Luft."
Die Herausforderung: Fehlende Fachkräfte
Trotz des wachsenden Interesses an Gebäudebegrünung gibt es eine Herausforderung: der Mangel an Fachkräften. Unternehmen wie Neuland Garten & Landschaftsbau beschäftigen zwar rund 1200 Mitarbeiter, dennoch gestaltet sich die Suche nach qualifiziertem Nachwuchs schwierig. Stefan Brunnauer, Geschäftsführer des Unternehmens, sieht das Problem auch im Image des Berufs: "Viele haben den Beruf des Gärtners lange Zeit nicht als klimarelevanten Job wahrgenommen, obwohl es doch der Green Job schlechthin ist."
Philip Kastl, ein junger Gartengestalter, ist ein Beispiel für einen Quereinsteiger, der seine Leidenschaft für die Natur zum Beruf gemacht hat. Trotz anfänglicher Vorbehalte gegenüber einer Lehre als Gärtner, entdeckte er die Bedeutung des Berufs für den Klimaschutz und sieht nun seine Arbeit als Beitrag zum Umweltschutz.
Die Perspektive: 100.000 neue Green Jobs in den nächsten Jahren
Die Bedeutung von Green Jobs erstreckt sich jedoch weit über die Gebäudebegrünung hinaus. Laut einer Umfrage von Deloitte und dem Netzwerk Green Tech Valley sollen in den nächsten vier bis fünf Jahren fast 100.000 neue Green Jobs entstehen. Diese Berufe reichen von Elektrikern für Solarpaneele bis zu Chemikern für die Herstellung von Biokraftstoffen.
Die Umfrage zeigt jedoch auch, dass Unternehmen mehr tun müssen, um die grünen Berufe attraktiver zu gestalten. Nur durch konkrete Handlungen, strategische Planung des Personalbedarfs und die Schaffung einer ausgewogenen Work-Life-Balance können Unternehmen die grüne Wende beschleunigen.
Die Herausforderung: Wenig Interesse an Green Jobs
Trotz des wachsenden Bedarfs an Green Jobs und ihrer Bedeutung für die Umwelt, zeigt eine Studie, dass wenig Interesse bei Jugendlichen und Frauen besteht. Oecolution Austria, ein Verein für nachhaltige Standortentwicklung, fordert daher eine umfassende Informationskampagne, um das Bewusstsein für Green Jobs zu stärken.
Die Herausforderung liegt nicht nur in der Bereitstellung von Informationen, sondern auch darin, das Image der Green Jobs zu verbessern. Laut Elisabeth Zehetner, Geschäftsführerin von Oecolution Austria, könnte der Fachkräftemangel sonst zu einem Risikofaktor für die Klima- und Energiewende werden.
Insgesamt zeigt sich, dass die grüne Transformation nicht nur eine ökologische Notwendigkeit ist, sondern auch eine Chance für die Schaffung von Arbeitsplätzen, die nicht nur den Planeten schützen, sondern auch wirtschaftliches Wachstum fördern können. Unternehmen und Bildungseinrichtungen sind aufgerufen, aktiv an der Sensibilisierung und Ausbildung für Green Jobs teilzunehmen, um eine nachhaltige Zukunft zu gestalten.
Quelle: Der Standard
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