Fast die Hälfte der Menschen im Großraumbüro sind gefährdet, psychische Erkrankungen zu entwickeln. Dies ergab eine Eurofound-Studie von 2022. Während der Pandemie stieg die Zahl der mentalen Erkrankungen im EU-Raum stark an und obwohl sie 2022 leicht zurückging, blieb sie über dem Niveau vor der Pandemie.
Eine alarmierende Erkenntnis aus einer Studie der Österreichischen Gesellschaft für Arbeitsqualität und Burnout und des Anton-Proksch-Instituts Wien ist, dass besonders Personen unter 30 Jahren und zwischen 50 und 58 Jahren anfällig für Burnout sind.
Laut dem Fehlzeitenreport von 2022, der jährlich vom österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo) veröffentlicht wird, sind Atemwegs- und Muskelskeletterkrankungen die häufigsten Gründe für Fehltage am Arbeitsplatz. Psychische Erkrankungen rangieren dahinter, aber wenn jemand mental erkrankt, dauert die durchschnittliche Abwesenheit 37 Tage. Das ist die zweitlängste Dauer unter allen Krankheitsarten, nur Krebserkrankungen führen zu längeren Fehlzeiten.
Wichtig ist zu beachten, dass der Fehlzeitenreport nur Krankheitstage berücksichtigt, für die ärztliche Atteste ausgestellt wurden. Dies bedeutet, dass viele Fälle, in denen Mitarbeiter aufgrund von mentalen Belastungen kurzfristig für nur wenige Tage fehlen, nicht erfasst sind. Kurze Krankenstände sind jedoch häufig - 2021 dauerten 45,3 Prozent aller erfassten Krankenstandsfälle weniger als vier Tage.
Psychische Erkrankungen sind im Fehlzeitenreport geschlechtsspezifisch, und Frauen sind häufiger betroffen. Im Jahr 2021 gab es durchschnittlich 5,1 Fälle pro 100 Frauen, verglichen mit 2,7 Fällen pro 100 Männer. Besonders im Gesundheits- und Sozialwesen, in dem tendenziell mehr Frauen arbeiten, ist die Zahl der Krankmeldungen hoch.
Die Bereitschaft, psychische Gesundheitsprobleme am Arbeitsplatz anzusprechen, ist eine Hürde. Betroffene zögern oft, Anzeichen zu erkennen oder zeigen sich, aus Angst, ihre Kollegen im Stich zu lassen. Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen ist immer noch ein Problem, und es besteht weiterhin Bedarf an Aufklärung über mentale Gesundheit.
Wenn Sie als Führungskraft Anzeichen für Depression oder Burnout bei einem Mitarbeiter bemerken, sollten Sie ein Gespräch suchen. Erklären Sie, welche Veränderungen Sie bemerkt haben und lassen Sie die betroffene Person ihre Arbeitssituation schildern. Unterstützung anbieten und organisatorische Anpassungen vorschlagen kann den Betroffenen am meisten helfen.
Wie können Sie psychische Gesundheit am Arbeitsplatz fördern? Hier sind fünf Tipps:
Stress erkennen:
Achten Sie auf Stresssignale wie Gedankenkreisen, Gereiztheit oder körperliche Beschwerden.
Pausen und Entspannung:
Nehmen Sie regelmäßige Pausen und nutzen Sie Entspannungsübungen, um Ihre Energie aufzuladen.
Reflexion: Überdenken Sie regelmäßig Ihre Prioritäten und tauschen Sie sich mit anderen aus, um neue Perspektiven zu gewinnen.
Selbstfürsorge: Kümmern Sie sich um sich selbst, auch in stressigen Zeiten, und überprüfen Sie Ihr Energielevel im Tagesverlauf.
Soziale Bindungen: Soziale Kontakte sind wichtig und können Glückshormone freisetzen.
Es ist entscheidend, Anzeichen von psychischen Belastungen rechtzeitig anzusprechen und Unterstützung zu suchen. Professionelle Hilfe wie Beratung, Coaching oder Therapie kann notwendig sein, wenn Symptome bereits fortgeschritten sind.
Quelle: DER STANDARD
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